Kandou Technologies und Winterthur Instruments neue venture kick Gewinner

Mehr Power für elektronische Geräte und mehr Schweizer Präzision bei der Bestimmung von Schichteigenschaften – so lauten die beiden Business-Ideen der Spin-offs aus Lausanne und Winterthur, die die Gesamtsumme von 130‘000 Franken Startkapitel für sich gewinnen konnten. Kandou Technologies will den Energieverbrauch, z.B. bei Handys, deutlich senken. Winterthur Instruments hat sich dagegen für die exakte Messung von Schichthöhen, z.B. bei Lacken, verschrieben.

venturekick
Wie schon in der zweiten Runde von venture kick vor einem halben Jahr trafen nun das EPFL-Spin-off Kandou Technologies und das ZHAW-Spin-off Winterthur Instruments auch im Finale des Förderprogramms venture kick aufeinander. Und auch hier setzten sich die beiden Jungunternehmen durch. Der Lohn: ein weiteres Startkapital in Höhe von 100‘000 Franken, so dass die Gesamtfördersumme auf insgesamt 130‘000 Franken hochgeschraubt werden konnte. Für viele der bisherigen venture kick Gewinner entscheidendes Startkapital, um den erfolgreichen Einstieg in den Markt zu finden.

Kandou Technologies: Mehr Power für Handy & Co.

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Wer kennt das nicht: Bei reger Nutzung von Smartphone & Co hält der Akku nicht lange – die hochauflösenden Bildschirme und ständigen Internetverbindungen saugen kräftig Strom. Damit in Zukunft technische Geräte viel länger «aushalten» hat Amin Shokrollahi, Professor der EPFL, eine Technik entwickelt, die den Energieverbrauch von elektronischen Geräten deutlich senkt und dem Endverbraucher noch zusätzlichen Nutzen, z.B. mehr Leistung und Geschwindigkeit bringt. Dafür werden über einen neuen Sendeempfänger mehr Bits durch die Leitung geschickt. Diese Technik kann als neuer Standard in allen elektrischen Geräten eingesetzt werden, so dass auch der Computer- und Grafikbereich, sowie Server und Router entscheidend davon profitieren. Bis zu 50% Energie kann damit gespart und die Geschwindigkeit um ein Vierfaches erhöht werden.
Gegründet wurde Kandou Technologies von dem EPFL-Professor Amin Shokrollahi, der schon weit über 50 Patente für sich verzeichnen kann, und CTO Dr. Harm Cronie. Amin Shokrollahi zum Erfolg: «Ich bin venture kick wirklich sehr dankbar, nicht nur wegen des Geldes. Die Reporte über unsere Entwicklung und über die Monate hinweg haben uns sehr geholfen, nie den Fokus zu verlieren und auf der Spur zu bleiben. Die Präsentationen vor der Jury haben uns immer wieder herausgefordert und uns im Denken, wie auch in der Entwicklung weitergebracht. Jetzt ist Kandou bereit für die nächste Phase.» Das konzentrierte Arbeiten der letzten Monate hat sich ausgezahlt – zurzeit steht man mit vielen internationalen Grossfirmen in aussichtsreichen Verhandlungen, die Interesse an der Technik zeigen, die an der EPF Lausanne entwickelt wurde.

Winterthur Instruments: Neues Messsystem entwickelt

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Eine Revolution für die industrielle Produktion streben der promovierte Physiker Dr. Nils A. Reinke und Mathematiker Andor Bariska, die beiden Gründer von Winterthur Instruments, an. Dafür haben die beiden ein Gerät entwickelt, mit der eine einfache Kontrolle von Beschichtungen durch eine thermische Schichtprüfung möglich ist. Dies schafft der sogenannte CoatMaster durch eine neue Hochgeschwindigkeits-Infrarot-Sensorik, mit der – selbst bei nassem Beschichtungen – zerstörungsfreie und berührungslose Messungen auf Metall-, Plastik-, Keramik- oder Holz-Untergrund möglich werden. Das Verfahren kommt ohne gesundheitsschädigende Strahlung aus. Die Industrie profitiert dabei von einer durchgängigen Qualitätsprüfung, schneller Produktionskontrolle und somit massiver Zeit- und Materialeinsparung. Das Messsystem, entwickelt an der ZHAW School of Engineering in Winterthur, bestand neben der Prüfung jetzt bei venture kick auch bereits den Test in der Praxis. So konnten bereits mehrere Kunden für die innovative Technik gewonnen werden.

venturelab und venture kick als optimaler Wegbegleiter
Auf dem Weg zum Erfolg konnte das ZHAW-Spin-off vor allem auch von venturelab profitieren. So nahmen CTO Nils A. Reinke und CEO Andor Bariska an den Startup-Kursen venture challenge, venture plan und venture training teil. Zudem war Reinke als Gewinner von venture leader als Teil der Startup-Nationalmannschaft in Boston: «Wir sind als Forscher gestartet und wurden zu Unternehmern gemacht. venturelab ist somit eine richtige Unternehmerschmiede. Alles Wichtige über die Geschäftsführung von motivierenden und inspirierenden Unternehmern zu lernen, die es bereits mehrfach geschafft haben, war ungemein wichtig für uns – besonders zur Vorbereitung auf die venture kick Runden oder bei unseren vielen Kunden- und Messebesuchen, wie zuletzt auch bei einer Innovations-Show in Japan.» Dass das Startups auf Erfolgskurs bestätigt aber nicht nur venture kick: Nach Awards, wie dem Electrosuisse ITG Innovationspreis konnte man bereits erste Finanzierungspartner, wie z.B. die Volkswirtschaft-Stiftung, gewinnen.

Erste Produktauslieferungen aus dem Technopark Winterthur
Im Sommer zog man in das eigene Büro im Technopark Winterthur, gleichzeitig eröffnete man eine Zweigfiliale in Dortmund. Und auch im neuen Jahr soll es weitere Erfolgsmeldungen geben – denn dann soll bereits das zweite Produkt auf dem Markt gebracht werden. Jetzt wird aber erst einmal der CoatMaster ausgeliefert. «Dank venture kick konnten wir den Markteintritt richtig beschleunigen. Ausserdem hat uns das Feedback der Experten enorm geholfen. In der Zeit von venture kick konnten wir immer wieder unsere Situation analysieren und auch unsere Firmenstrategie anpassen. Ausserdem haben wir von den Jury-Mitgliedern wertvolle Kontakte vermittelt bekommen. Ergo: ohne venture kick würden wir nicht da sein, wo wir heute sind», weiss Andor Bariska.

Die bisherigen Gewinner des gesamten Startkapitals von 130‘000 Franken
– Bettina Ernst, Preclin Biosystems, ETH Zürich (Biotech), www.preclinbiosystems.com
– Manuel Aschwanden, Optotune, ETH Zürich (Optik), www.optotune.ch
– Patrizia Fischer, Pearltec, ETH Zürich (Medtech), www.pearltec.ch
– Martin Bartholet, Celeroton, ETH Zürich (Elektromechanik), www.celeroton.ch
– Marc Gitzinger, BioVersys, ETH Zürich (Biotech), www.bioversys.com
– Sadik Hafizovic, Zurich Instruments, ETH Zürich (Elektronik), www.zhinst.com
– Wolfgang Moritz, InSphero, Uni Zürich (Biotech), www.insphero.com
– Stefan Tuchschmid, Virtamed, ETH Zürich (Medtech), www.virtamed.com
– Barbara Yersin, Minsh, EPF Lausanne (Internet), www.minsh.com
– Stephane Doutriaux, Poken, IMD Lausanne (Elektronik/Internet), www.doyoupoken.com
– Jochen Mundinger, RouteRank, EPF Lausanne (Internet), www.routerank.com
– Giorgio Pietromaggiori, labseed, EPF Lausanne (Medtech), www.labseed.com
– Vincent Schickel, Prediggo, EPF Lausanne (Internet), www.prediggo.com
– Florian Kowalke, Aiducation International, ETH Zürich (NPO), www.aiducation.org
– Kristin Kapitza, StreamForge, ETH Zürich (Internet), www.streamforge.com
– Nicolas Burri, StereoTools, EPF Lausanne (MedTech), www.stereotools.com
– Christophe Canales, Imina Technologies, EPF Lausanne (Nanotech), www.imina.ch
– Ralph Schiess, ProteoMediX, ETH Zürich (Biotech), www.proteomedix.ch
– Christof Roduner, Mirasense, ETH Zürich (Internet), www.mirasense.com
– Christoph Gebald, Climeworks, ETH Zürich (Cleantech), www.climeworks.com
– Michael Dupertuis, Geroco, HES-S0 Valais (Cleantech/Internet), www.geroco.com
– Marcus Aebi, Malcisbo, ETH Zürich (Biotech), www.malcisbo.com
– Jean-Christophe Zufferey, SenseFly, EPF Lausanne (Elektronik), www.sensefly.com
– Alfredo E. Bruno, Advanced Osteotomy Tools, Uni Basel (Medtech), www.aot-swiss.com
– Francesco Dell’Endice, QualySense, Uni Zürich (Industrie), www.qualysense.com
– Nicolas Durand, Abionic, EPF Lausanne (Medtech), www.abionic.com
– Thorsten Schwenke, ZHAW, Thelkin (Elektronik/Medtech), www.thelkin.com
– Marc Spafford, delicioustaste AG, FHNW (Food/E-Commerce), www.delicioustaste.ch
– Martin Odersky, Scala Solutions Sàrl, EPF Lausanne (ICT), www.scalasolutions.com
– Susanne Wechsler, Uni St. Gallen, BOOKBRIDGE FOUNDATION (Social), www.bookbridge.org
– Dominik Bell, Aeon Scientific, ETH Zürich (Medtech), www.aeon-scientific.com
– David Bonzon, Pandora Underwater Equipment, EPFL (Elektronik), www.pandora-uwe.com
– Amin Shokrollahi, Kandou Technologies, EPF Lausanne (ICT), www.kandou.com
– Nils A. Reinke, Winterthur Instruments, ZHAW (Elektromechanik), www.winterthurinstruments.com

venture kick: Thelkin und delicioustaste AG sind die ersten Gewinner 2011

Die ersten Gewinner der Förderinitiative venture kick im neuen Jahr stehen fest: Das Engineering-Startup Thelkin und der Premium-Food-Vertreiber delicioustaste aus Zürich haben sich in der finalen Runde jeweils die Gesamtsumme von 130‘000 Franken gesichert. Jetzt wollen die beiden Jungunternehmen so richtig durchstarten. Nachdem ihre Geschäftsidee die Jury überzeugen konnte und die Produkte marktreif sind, geht es nun darum, sie auch bekannt zu machen.

Sie haben die dritte und letzte Runde bei venture kick gemeistert: Thelkin aus Islikon und delicioustaste aus Zürich haben mit ihren Ideen die Gesamtsumme von 130‘000 Franken gewonnen. Wichtiges Kapital, was sie nun grösstenteils ins Marketing stecken wollen. Oder auch müssen. Denn jetzt heisst es, die Idee an den Kunden zu bringen. Das weiss auch Thorsten Schwenke, der Gründer von Thelkin, der in den letzten Wochen den direkten Kontakt zu seiner Zielgruppe gesucht und dabei viel positives Feedback gefunden hat.

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THELKIN: die neue Generation von Prüfsystemen für die Orthopädie
Dr.-Ing. Thorsten Schwenke entwickelt und vertreibt mit seinem Startup Prüfgeräte und Simulatoren für die mechanische Charakterisierung von Produkten, Bauteilen und ihren Materialien. Die neu entwickelte Antriebstechnologie ist im Gegensatz zu traditionellen hydraulischen Antrieben vollelektrisch. Somit ist die neue Technologie wartungsarm, energieeffizient, leise und sauber. Das System gewährleistet allerhöchste Präzision und bietet klares Design mit der grösstmöglichen Funktionalität. Denn je nach Wunsch kann es auch individuell angepasst werden. Den Kundenfokus sieht Dr. Schwenke zu Anfang im Bereich der orthopädischen Implantate. Später sollen aber die verschiedenen Systeme für einen weit grösseren Applikationsbereich, wie z.B. in der Uhren- und Kunststoffindustrie, zum Einsatz kommen.

Mit 130‘000 Franken und mit voller Kraft voraus
Viel Zeit um sich nach dem Erfolg auszuruhen hat Dr. Schwenke nicht. Vielmehr hat er einiges vor: Neben der finalen, technischen Entwicklung werden er und sein Team jetzt viel Energie in die Vermarktung seiner Geräte stecken. Ausserdem plant der Dozent der Züricher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) bereits die Geschäftserweiterung ins Ausland, wo er in Europa und den USA die richtigen Vertriebspartner finden will. Möglichkeiten, die sich ihm dank des Förderpreises nun eröffnet haben. So sieht er venture kick auch als tolles Programm, das seinem Namen alle Ehre macht: «Erfolgsverssprechende Startups zu finanzieren und Ihnen samt Coaching die nötige Starthilfe zu geben, hilft ihnen enorm, um in die richtige Spur zu kommen und wachsen und aufblühen zu können.»

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COOKITS: die neue Art zu Kochen – auf Niveau eines Sternekochs
Die Freude etwas selbst gemacht zu haben, ist immer noch am grössten. Dieser Tatsache bedient sich die delicioustaste AG mit ihrem Produkt COOKITS, ein Gourmet Cooking Kit für zu Hause. Das von Marc Spafford, Nicolas Blanchard und dem neuen Stern am Kochhimmel, Ralph Schelling, gegründete Jungunternehmen aus Zürich will wieder mehr

Spass in die Küche bringen und das Leben viel einfacher und genussvoller machen. Mit den besten Zutaten aus der Region und einer besonderen Rezeptidee lässt sich in wenigen Zubereitungsschritten in 20 Minuten ein richtiges Gourmetessen zaubern. Dafür werden die COOKITS mit den neuesten Techniken der Gastronomie zubereitet, so dass mehr Zeit für sich und alles andere bleibt. COOKITS wird online bestellt, abgeholt oder ökologisch mit dem Velokurier nach Hause oder ins Büro geliefert.

Zwei Jungunternehmen um die 30 mit einer geschmackvollen Idee
«Für uns basiert venture kick auf drei Ebenen», meint Marc Spafford, 29 Jahre, der bereits einen Bachelor-Abschluss in Hotellerie an der Ecole hôtelière de Lausanne in der Tasche hat. Die Unterstützung fände nicht nur finanziell, sondern auch mental und beratend statt: «Es hat eben einen positiven psychologischen Effekt: Durch die drei Gewinnstufen wird man nicht einmalig belohnt und dann sich selbst überlassen, sondern wird immer wieder motiviert.» Dass er Ideen konsequent weiterverfolgt, hat er bereits bewiesen. Denn die Idee mit COOKITS kommt nicht von ungefähr. Seiner Diplomarbeit an der FHNW für seinen Abschluss als Master of Sciences in International Management gab er den Titel «Innovation in der Nahrungsmittelindustrie». Der Nachhaltigkeits-Gedanke von venture kick überzeugt auch den 30-jährigen IT-Diplomanden und Mitgründer Nicolas Blanchard, der zuletzt an der Hochschule Luzern auch einen Abschluss in Marketing und Unternehmenskommunikation gemacht hat: «Es wird genau geprüft, wie ernst man sein Projekt wirklich nimmt und somit dafür gesorgt, dass mit den finanziellen Mitteln der Stiftung auch gezielt umgegangen wird. Das spricht für venture kick.»

Ein Erfolg der schmeckt, aber längst nicht satt macht
Die Freude für die Gewinner von venture kick ist riesig, aber wie in den letzten Wochen und Monaten heisst es «weitermachen, weitermachen, weitermachen», was die Gründer ausdrücklich betonen. Die ersten Gerichte können im Technopark schon getestet werden, der grosse Start mit der fertigen Webseite ist im April geplant. Davor und danach warten zahlreiche Medien- und Marketingaktionen und der Gewinn namhafter Partner, mit denen man schon in Kontakt steht. Durch die Kooperation mit dem Technopark Zürich hat man den ersten schon gefunden. Zusätzlich muss noch viel Herzblut in die Verpackung und Aufmachung der COOKITS-Schachteln gesteckt werden. Denn jeder der diese in der Hand halten wird, soll wissen, dass etwas Besonderes auf ihn wartet.

Die GEBERT RÜF STIFTUNG, die ERNST GÖHNER Stiftung, die OPO-Stiftung und die AVINA STIFTUNG finanzieren die private Initiative venture kick. Die operative Leitung des Projekts liegt beim IFJ Institut für Jungunternehmen in St. Gallen. Ziel der Initiative ist es, die Zahl der Unternehmensgründungen an Universitäten, technischen Hochschulen und Fachhochschulen zu verdoppeln. Seit Start der Initiative im Herbst 2007 hat venture kick mittlerweile über 5,5 Millionen Franken ausgeschüttet und über 150 Projektteams aus den unterschiedlichsten Bereichen den Kick für Ihr Startup geben können. Teilnahmeberechtigt sind Ideenträger/Innen aus schweizerischen Universitäten, technischen Hochschulen und Fachhochschulen (Studierende, Doktoranden, Professoren etc.), die ihr Unternehmen noch nicht gegründet haben. Bewerbungen sind jederzeit möglich.