In vielen Ländern herrscht grosser Mangel an Beatmungsgeräten. Für Menschen, die – etwa wegen dem Coronavirus – Atembeschwerden haben, ist der Zugang zu diesen lebenswichtigen Maschinen ein grosses Problem. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) setzt sich deshalb in humanitärer Absicht für die Produktion einfacher und preisgünstiger Beatmungsgeräte ein: Mit einer Anschubfinanzierung unterstützt es ein Projekt der ETH zur Herstellung solcher Geräte in der Ukraine, die auch für Schwellen- und Entwicklungsländer erschwinglich sind. Am 30. Juni 2020 hat Bundesrat Ignazio Cassis mit dem ukrainischen Botschafter in der Schweiz, Artem Rybchenko, eine Vereinbarung unterzeichnet, die die Modalitäten für die Anschubfinanzierung regelt.
Gemäss der Organisation Ärzte ohne Grenzen gibt es in der Zentralafrikanischen Republik drei Beatmungsgeräte für fünf Millionen Menschen, die UNO spricht von einem eklatanten Mangel an solchen Geräten in ganz Afrika. Die ETH Zürich hat deshalb ein Projekt initiiert, um Beatmungsgeräte einfach und preiswert herzustellen. Dazu werden unter anderem standardisierte, lokal erhältliche Bauteile verwendet. Eine erste Grossserie eines solchen Geräts (Beatmungsgerät „breathe“) soll in der Ukraine produziert werden. Die Geräte sollen zunächst an Gesundheits- und Erste-Hilfe-Stationen in der Ukraine geliefert werden, in denen die Nachfrage gross ist. Künftig ist auch der Export der Geräte z.B. in Entwicklungsländer denkbar. Die Beatmungsgeräte können nicht nur im Zusammenhang mit Symptomen einer COVID-19-Erkrankung eingesetzt werden, sie decken auch einen breiteren Bedarf ab. Zum Beispiel beim Einsatz in Ambulanzen. Und es erlaubt, den Einsatz von teuren high-end Geräten auf Patienten im kritischen Zustand zu konzentrieren.
Das Projekt illustriert die wirksame Zusammenarbeit des EDA mit anderen Akteuren bei der nachhaltigen Entwicklung. Im Rahmen von «Tech4Good» fördert das EDA mit der Industrie und der Wissenschaft weltweit innovative technologische Ansätze, um die Wirksamkeit zu erhöhen. Die verstärkte Zusammenarbeit mit Unternehmen und der Wissenschaft ist auch einer der Schwerpunkte der Strategie für die internationale Zusammenarbeit 2021-2024.
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