Heute zeichnete das Bundesamt für Energie zum neunten Mal Schweizer Unternehmen und Hochschulen für aussergewöhnliche Leistungen im Energiebereich aus. Unter den Gewinnern ist auch die Hochschule Luzern. Sie erhält den Watt d’Or-Sonderpreis in der Kategorie «Ausbildung» für ihren Wettbewerbsbeitrag am Solar Decathlon Europe.
70 Studierende des Departements Technik & Architektur der Hochschule Luzern nahmen im vergangenen Jahr als einzige Schweizer Vertretung am internationalen Wettbewerb Solar Decathlon Europe in Versailles teil. 20 Hochschulteams traten mit ihren selbst entworfenen Solarhäusern gegeneinander an. Das Team der Hochschule Luzern erreichte nach einem intensiven Wettkampf den fünften Platz.
«Lass uns Räume, Dinge und Kreisläufe teilen, um sozialer, ökologischer, wirtschaftlicher und lustvoller zu leben», so lautet der Slogan, den die Studierenden für ihr Haus der Zukunft gewählt haben.
«Eine Wettbewerbsaufgabe und eine starke Idee waren der Ausgangspunkt, entstanden ist schliesslich ein real gebautes Haus, das an Genialität grenzt», schreibt das Bundesamt für Energie und verleiht den Studierenden und Dozierenden den Watt’Or-Sonderpreis in der Kategorie «Ausbildung». Insgesamt wurden aus 65 Bewerbungen 25 Projekte nominiert, eine Jury kürte daraus die sechs Preisträger. Die Watt d’Or-Trophäe – eine grosse Schneekugel – wird morgen Donnerstag von Jurypräsidentin Pascale Bruderer im Kongresszentrum Kursaal in Bern übergeben.
Praktisches Handwerk
Das Solarhaus der Hochschule Luzern basiert auf dem Konzept des klugen Teilens von Räumen, von Objekten, Dienstleistungen sowie in den Bereichen Energie und Mobilität. «Wir haben die technischen Ansätze für Einsparungen im Ressourcen- und Energiebereich bewusst um eine gesellschaftliche Dimension erweitert. Zudem mussten die Studierenden nachweisen, dass sich ihr Konzept in einem städtischen Kontext auch realisieren lässt», sagt Hanspeter Bürgi, Architekturdozent und Leiter Atelier Solar Decathlon. «Und da die Studierenden den Prototypen auch wirklich bauen mussten, mündete die theoretische Studienarbeit in praktisches Handwerk.»
Insgesamt haben die Studierenden und die betreuenden Dozierenden drei Jahre am Projekt gearbeitet.
Entsprechend gross ist nun die Freude über den Watt d’Or: «Der Solar Decathlon war eine prägende Erfahrung, die jeden von uns fachlich und persönlich weiterbrachte. Der Preis des Bundesamtes ist ein krönender Abschluss», sagt Student Marcel Wyss, der als Team Leader im Einsatz war. Er betreut den Solar Decathlon-Prototypen auch heute noch. Denn mit dem Wettbewerb ist das Projekt nicht zu Ende: Die Themen Energiewende und zukünftiges Wohnen bleiben für Studierende und Dozierende wichtige Schwerpunkte. So steht das Solarhaus nun auf dem Campus in Horw, wo es für Ausbildungs- und Forschungszwecke genutzt wird, und auf Anmeldung auch besichtigt werden kann. «Die grosse Schneekugel wird darin einen Ehrenplatz erhalten», sagt Marcel Wyss.
Weitere Informationen und Anmeldung für Besichtigungen: www.hslu.ch/solardecathlon