Weg vom Öl Reifenhersteller suchen Alternativen zu fossilen Brennstoffen in Autoreifen
Schon seit der berühmten ÖlKrise in den 70er Jahren wurde es offensichtlich: Die ÖlReserven der Welt sind nicht unendlich und nur begrenzt verfügbar. Im Zuge der damit einhergehenden ÖlKnappheit kam es zu erheblichen Produktionsengpässen bei Unternehmen die das schwarze Gold bei der Produktion Ihrer Produkte verwendeten. So auch bei der Reifenindustrie. Die Drosselung der Öllieferungen aus den arabischen Staaten hatte zur Folge, dass Hersteller von Autoreifen die Produktion erheblich drosseln mussten. Da die Krise mitten im Jahr ausbrach waren Sommerreifen innerhalb kürzester Zeit Mangelware. Die Krise führte den Unternehmen deutlich vor Augen wie abhängig sie von dieser begrenzten Ressource waren. Als Konsequenz daraus wurde nach Möglichkeiten gesucht Öl durch alternative Rohstoffe zu ersetzen. Rohstoffe die im Idealfall schnell nachwachsen, unbegrenzt verfügbar und im Idealfall auch kostengünstig bei der Verarbeitung sind. Anfangs kam diese Suche langsam voran. Hersteller von Reifen, Spielzeugen oder Fenster z.B. mussten diese Forschung alleine und ohne Unterstützung durch Öffentliche Stellen leisten. In den letzten Jahren führte aber ein gestiegenes Umweltbewusstsein dazu, das Produzenten und Hersteller bei der Suche nach alternativen Rohstoffen in der Herstellung von Zwischen und Endprodukten weitaus mehr Unterstützung und Akzeptanz erhalten. Diese führte zu neuen Möglichkeiten und lieferte in vergleichsweise kurzer Zeit signifikante Resultate in verschiedenen Produktionsbereichen.
Eine dieser Bereiche ist ganz sicher die Reifenherstellung. Dieser Bereich, der einen nicht unerheblichen Anteil an auf Öl basierenden Produkten, bei der Herstellung von Reifen und Kunstofffelgen verwendet, konnte innerhalb weniger Jahren mit erstaunlichen Resultaten aufwarten.
Neue Reifenmaterialien
Der amerikanische Hersteller Goodyear als Anbieter von Komplettreifen präsentierte auf dem Genfer Autosalon 2010 einen Konzeptreifen aus Zucker. Zur Herstellung dieses Reifens wurde Isopren ein bisher petrochemisch hergestelltes Ausgangsmaterial für die Reifenherstellung in einem neuen Verfahren mit Bakterien aus Maiskolben oder Zuckerrohr gewonnen. Der Hersteller des Isopren geht davon aus das er noch 2016 in die Massenproduktion gehen kann. Dann könnte der Vertrieb dieser umweltbewusst gefertigten Reifen deutlich gesteigert werden. Auch wenn der Reifen bei der Qualitätsbewertung bislang nur ein E erhalten konnte und somit für sportliche Fahrer eher ungeeignet ist, ist er für umweltbewusste Autofahrer als Sommerreifen eine echte Alternative. Die Umweltverträglichkeit ihrer Produkte ist, entgegen mancherlei Vorurteil, für die Auto und Reifenindustrie ein extrem wichtiger Faktor. Deswegen haben auch andere Reifenhersteller wie die Firma Continental Reifen entwickelt, welche die Umwelt deutlich weniger belasten. So sind z.b. Kohlenwasserstoffe, die als krebserregend gelten, fast ganz aus Reifen verschwunden.
Veränderungen wie diese zeigen deutlich, dass Hersteller und Produzenten der Automobil und Reifenindustrie erhebliche Forschungsmittel in die Suche nach neuen und besseren Möglichkeiten investieren. Autofahrer können so dann mit dem sicheren Gefühl fahren die Umwelt nicht unnötig zu belasten. Gleichzeitig bieten Qualitätsreifen auch in Zukunft bestmögliche Sicherheit und maximalen Fahrspaß.