Heute genau vor 50 Jahren erfand der niederländische Philips-Ingenieur und Erfinder Lou Ottens die Audiokassette. 20 Jahre später erfand er die Compact Disc – sozusagen die Audiokassette 2.0, was an sich seine erste Erfindung in den Schatten stellte.
Die Erfindung war eine kleine Revolution: handlich, praktisch, robust, mit Aufnahmemöglichkeit und ganz viel Platz für Musik (30, 45, 60, 90 oder sogar 120 Minuten).
Am 28. August 1963, wurde auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Westberlin die Philips Compact Cassette vorgestellt – zusammen mit dem ersten Kassettenrekorder. Damit löste die Erfindung die sperrige Tonbänder ab. In den frühen Neunzigern waren Audiokassetten der am häufigsten verkaufte Musikträger. Ich selbst habe als Jugendlicher gerne Radiosendungen und Hitparaden Musik auf den Geräten aufgenommen. Habe Extra Mix Tapes gemacht für die Freundin, für den Auto in den Urlaub nach Süden. Die Kassette habe ich damals dann rauf und runter gehört – von vorn bis hinten – habe damals auch meht Song Texte gekannt weil ich die Audiokassette nicht immer vor- oder zurückspulen wollte. Heute kennen viele junge Menschen die Audiokassette nur noch von ihren Eltern oder Großeltern.
Ab den späten 1970er-Jahren wurde die Kassette, da billig und massenproduziert, auch zur Speicherung von Computerdaten bei Heimcomputern benutzt. Mit dem Siegeszug der schnelleren und bequemeren Disketten und Festplatten auch im Heimbereich ging die Ära dieser Anwendung jedoch ab den späten 1980er-Jahren allmählich zu Ende.
1968 brachte Philips das erste Autoradio mit einer Abspielfunktion für Kassetten und 1979 die japanische Firma Sony den ersten Walkman, einen tragbaren Kassettenspieler, auf den Markt.
Der Siegeszug der CD beraubte der Kassette die letzte Existenzberechtigung und der Erfinder war wieder Lou Ottens.