Advertima aus St. Gallen ist das coolste Startup 2017

Neben bekannten Grössen wie Tim Berners-Lee und Pixar Co-Founder Ed Catmull standen am WorldWebForum auch Jungunternehmen auf der Bühne, die um den Titel des coolsten Startups 2017 kämpften. Am Ende schwang Advertima obenaus.

Am Dienstag 24. und Mittwoch 25 Januar ging in Zürich das WorldWebForum 2017 über die Bühne. Das Programm war gespickt mit grossen Namen aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft. Tim Berners Lee, der als Erfinder des Internets gilt, gehörte ebenso zu den Speakern wie Pixar-Mitgründer Ed Catmull oder Bundespräsident Johann Schneider-Ammann. Neben den Reden pitchten auch Jungunternehmen um den „Coolest Startup Award“. Als coolstes Startup wurde schliesslich Advertima gewählt.

Als Kernprodukt entwickelt Advertima eine Software, die mithilfe von Inputsensoren wie Kameras die aktuelle Umgebung in der realen Welt analysiert und interpretiert. Die künstliche Intelligenz kombiniert Technologien wie Machine Learning, Computer Vision und Big Data. Dadurch kann sie ihre Umgebung verstehen und über Output-Geräte wie LED-Screens, Lautsprecher oder Lampen korrekt reagieren. Und das besser und schneller als jeder Mensch.

Advertima WorldWeb Forum

Selbstlernendes System
„Unsere Vision ist eine Welt, in der Menschen nur noch mit für sie relevanten Informationen konfrontiert werden“, sagt Advertima-CEO Iman Nahvi. „Die Software lernt mit jedem personalisierten Erlebnis dazu.“ Bis hin zum perfektionierten Kundenerlebnis. Damit löst das innovative Startup ein riesiges Marketing-Problem: Das Rätselraten. Denn Advertima verbindet die Online-Daten mit den Offline-Daten zum Kundenverhalten zu einem kompletten Bild. Zusätzlich ermöglicht die künstliche Intelligenz des St. Galler Unternehmens, immer den richtigen Content auf die richtige Zielgruppe anzusetzen.

Anonymisierte Daten
Es ist wichtig zu verstehen, dass Advertima dabei in keiner Weise gegen das Datenschutzgesetz verstösst. Die künstliche Intelligenz speichert lediglich anonymisierte, biometrische Eckdaten. Diese erlauben keinen Rückschluss auf eine bestimmte Person oder deren Aussehen.

Menschliche Qualität
Die Anwendungsmöglichkeiten der Advertima-Software sind industrieunabhängig: Personalisierte Kundenerlebnisse bieten sich überall an, wo sich Menschen aufhalten – egal ob im Einkaufszentrum, auf dem Flughafen oder vor dem Schaufenster einer Bank.
Experten gehen davon aus, dass maschinelle Lernalgorithmen in zwei bis drei Jahrzehnten menschliche Qualität erlangen werden. Sobald dieser Punkt erreicht ist, wird die künstliche Intelligenz in kürzester Zeit die des Menschen übersteigen. So wird die Zukunft unweigerlich und in noch unvorstellbarem Ausmass von intelligenten Maschinen geprägt sein. Und mit seiner innovativen Technologie sowie seinem hochskalierbaren Geschäftsmodell ist Advertima an vorderster Front mit dabei.

Kollegiale Strukturen
Advertima geht neue Wege, auch was die Unternehmensform betrifft. In einer sogenannten Holacracy organisiert, sind alle Mitarbeitenden Spezialisten auf ihrem Gebiet. In ihren jeweiligen Rollen sind sie absolute Entscheidungsträger: Sie haben das letzte Wort, es sei denn, sie schaden dem Unternehmen nachweislich. Da alle Verantwortung übernehmen, verdienen auch alle gleich viel – egal ob CEO oder Software-Entwickler. Nur wer Kinder hat, erhält eine zusätzliche Pauschale. Stunden aufschreiben oder stempeln gibt es nicht, Ferien beziehen die Mitarbeitenden nach eigenem Ermessen.
In nur neun Monaten ist das St. Galler Startup von vier auf 25 Mitarbeiter angewachsen. Seit Januar ist neben dem Büro in St. Gallen, auch ein Office in Berlin bezogen worden. Momentan wird die Series A durchgeführt wobei der Lead Investor bereits gefunden wurde.