Uepaa(!!) aus Zürich und ActLight aus Lausanne sind die neuesten Sieger der Startup-Initiative venture kick, die sich vor einem Experten- und Investorengremium in der dritten Runde durchsetzen konnten und gewinnen CHF 130‘000. Uepaa(!!) entwickelt eine Rettungs-App für Alpinsportler, ActLight sorgt für eine neue Generation von Solarmodulen.
Welches innovative Startup-Projekt hat die besten Chancen für einen Durchbruch auf dem Markt? Genau das wollten in Lausanne vier erfolgsversprechende Jungunternehmen in der Startphase beweisen. Durchgesetzt haben sich ActLight und Uepaa(!!), die sich nun über ein zusätzliches Startkapital von 130‘000 Franken freuen können.
Ein «Rettungsengel» für alle Alpinisten
Rund 25 Millionen Menschen sind in den Alpen jedes Jahr unterwegs, die meisten davon ohne ausreichende Vorkehrungen für den Notfall. Und genau dann zählt jede Sekunde. Mathias Haussmann, Gründer und CEO von Uepaa(!!) – Swiss Alpine Technology, entwickelt mit seinem Mitgründer Dr. Franck Legendre eine Applikation für Smartphones, die zukünftig Menschen in Not in den Bergen aufspüren kann selbst dann, wenn der Betroffene keinen Netzempfang hat oder unter dem Schnee liegt.
Ein an der ETH Zürich entwickelte Netzwerk-Technologie macht‘s möglich, dass sich verschiedene Smartphones im Umkreis automatisch verbinden können, so dass ein Notruf an einen Rettungsdienst abgesetzt werden kann, auch wenn kein Mobilfunknetz vorhanden ist. Mit dem System konnte das Team in den letzten Wochen bei zahlreichen Businessplan Wettbewerben begeistern und schon zahlreiche Investoren und Partner an Land ziehen, wie z.B. Mammut oder die Rega. Just in diesen Tagen konnte Haussmann sogar den Abschluss einer erfolgreichen Finanzierungsrunde in Millionenhöhe vermelden.
ActLight: Die Zukunft der Solartechnik
Herkömmliche Solarzellen brauchen bis heute noch sehr viel Platz und haben zudem massive Schwierigkeiten bei ungünstigen Lichtverhältnissen wenn sie für elektrische Kleingeräte eingesetzt werden. Das Startup ActLight um Mitgründer und CEO Serguei Okhonin hat für dieses Problem kleinste Solarmodule entwickelt, die dank eines integrierten Halbleiter-Chips eine bis zu 1000x stärkere Leistung hervorrufen und das auf kleinstem Raum. Perfekt für Anwendungen, z.B. in der Umweltüberwachung, Energieregelung oder dem Medizinwesen.
Auch ActLight konnten in diesem Monat bereits bei Investoren punkten, ausserdem zeigen namhafte Grossfirmen Interesse an der Innovation. Im Oktober letzten Jahres erst gegründet, stand das Jungunternehmen darauf schon im Finale des Swiss Technology Awards. Jetzt heisst es für ActLight den Prototyp und weitere Finanzierung voranzutreiben, um den geplanten Produkt-Launch für 2014 zu verwirklichen.
Dank venture kick bei Finanzierungsrunden im Vorteil
Zwei neue Gewinner also, die am Ende ihrer 9-monatigen Zeit bei venture kick auch bei Investoren punkten konnten. Mathias Hausmann blickt gerne zurück: «Ohne venture kick wäre ich mit Uepaa(!!) definitiv nicht da, wo ich heute stehe. Die erste Frühphasen-Finanzierung, aber vor allem auch das extrem gute Coaching in den Trainingscamps trugen massgeblich dazu bei, dass ich jetzt per Ende Januar nicht nur die Firma gründen kann, sondern gleichzeitig auch eine Finanzierungsrunde A über CHF 1.5 Millionen abschliessen konnte. Insgesamt war es also der beste «Kick», den ich bisher bekommen habe!» Fredrik Uddegard, Mitgründer von ActLight, fügt hinzu: «venture kick war ein hervorragender Weg, um unsere Strategien festzulegen. Somit hat das Programm entscheidend dazu beigetragen, dass wir mit unseren globalen Partnern schon jetzt so weit fortschreiten konnten.»
Mehr über venture kick
Die GEBERT RÜF STIFTUNG, die ERNST GÖHNER Stiftung, die OPO-Stiftung, die AVINA STIFTUNG und die FONDATION 1796 finanzieren die private Initiative venture kick. Die ope-rative Leitung des Projekts liegt beim IFJ Institut für Jungunternehmen in St. Gallen. Ziel der Initiative ist es, die Zahl der Unternehmensgründungen an Universitäten, technischen Hochschulen und Fachhochschulen zu verdoppeln. Teilnahmeberechtigt sind Ideen-träger/Innen aus schweizerischen Universitäten, technischen Hochschulen und Fachhoch-schulen (Studierende, Doktoranden, Professoren etc.), die ihr Unternehmen noch nicht gegründet haben. Bewerbungen sind jederzeit möglich.
Seit der Lancierung im Herbst 2007 wurden über 7,5 Millionen Franken ausgeschüttet und aus rund 900 Bewerbungen über 200 Spin-off Projekte aus Schweizer Hochschulen gefördert und beim Start zusätzlich gecoacht. In dieser Zeit sind 151 innovative Firmen mit grossem Wachstumspotenzial entstanden, die bereits 1700 nachhaltige Arbeitsplätze geschaffen haben. Das Finanzierungsvolumen, welches die Jungunternehmen durch Eigenkapital, Darlehen, Förderungen und Preisgelder insgesamt aufgebracht haben, beziffert sich auf 240 Millionen Franken.