Tage der Technik 2010 – Quo vadis nachhaltige Mobilität

Der an der Empa durchgeführte Teil der schweizweiten Veranstaltung «Tage der Technik» stiess auf reges Interesse. Dabei ging es um die Zukunft des Automobils, im Zentrum standen Themen wie E-Mobilität und Gashybrid-Fahrzeuge. Einige Elektroautos konnten die Gäste sogar Probe fahren.

Die Tage der Technik 2010 stehen im Zeichen der nachhaltigen Mobilität. An der Zentralveranstaltung am 27. Oktober stellen die Initianten Swiss Engineering STV, SATW und Empa die Frage: “Quo vadis, Automobil?“ Zusätzlich bieten zahlreiche Partner aus Hochschule und Industrie ein vielfältiges Programm mit Veranstaltungen wie „Ein Blick unter die Motorhaube der Zukunft“ bei Tesla oder „Innovation für die nachhaltige Mobilität“ an der ZHAW.

Mobilität ist einer der zentralen Wirtschaftsfaktoren, gleichzeitig aber ein kritischer Faktor einer nachhaltigen Entwicklung. Wie lässt sich Mobilität sichern, ohne dass der Verkehr langfristig Mensch und Umwelt übermässig belastet und auf eine nachhaltige Energieversorgung umgestellt werden kann? Diese Frage steht im Mittelpunkt einer nachhaltigen Mobilität. Die Bemühungen müssen sich einerseits auf die Nachfrageseite und andererseits auf eine Steigerung der Effizienz bei gleichzeitiger Reduktion der Schadstoffe insbesondere im Bereich des motorisierten Individualverkehrs konzentrieren.

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Lautlos saust die neuste Version des Elektrosportwagens Tesla Roadster die Strasse hinunter. Mit 205 PS beschleunigt er in 3,9 Sekunden auf 100 Stundenkilometer, erreicht 210 Stundenkilometer Höchstgeschwindigkeit und hat eine durchschnittliche Reichweite von 350 Kilometern. Neben diesem Elektroauto der Superlative wurden an der Zentralveranstaltung der diesjährigen «Tage der Technik» unter dem Motto «Quo vadis, Automobil?» ausserdem Kleinwagen wie ein Elektrosmart oder ein Hybrid-Fiat 500 vorgestellt, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Probe fahren konnten. Doch nicht nur das «Rahmenprogramm», auch die zahlreichen ExpertInnen, die in ihren Vorträgen Antworten zum Thema lieferten, trugen zum Erfolg der Veranstaltung bei. «Das Interesse war enorm, wir hatten fast 250 Gäste und mussten aus Platzgründen sogar Leuten absagen», zeigt sich Gabriele Dobenecker, Leiterin der Empa-Abteilung «Marketing, Wissens- und Technologietransfer» und Co-Organisatorin der Konferenz, zufrieden.

Mauro Pellegrini, Zentralpräsident des Schweizer Berufsverbandes der Ingenieure und Architekten, der die Tage der Technik seit 2005 ausrichtet, betrachtete nachhaltige Mobilität aus dem Blickwinkel eines Ingenieurs und wies dabei auch auf die Verantwortung seines Berufsstandes hin: «Wir Ingenieure und Wissenschaftler sind gefordert, Öffentlichkeit, Politik und Wirtschaft richtig zu informieren. Wir müssen die heutige Situation ungeschminkt darstellen und die Gesellschaft für eine nachhaltige Mobilität sensibilisieren.»

Die Zürcher Stadträtin Ruth Genner präsentierte Lösungsansätze für eine nachhaltige städtische Mobilität, zum Beispiel flächendeckende Tempo-30-Zonen sowie die Förderung umweltfreundlicher Verkehrsmittel, insbesondere Fuss-und Veloverkehr. Zum Thema Elektromobilität und Ladeinfrastruktur in der Stadt Zürich erläuterte der Leiter des ewz-Verteilnetzes Lukas Küng, dass vor allem die Herkunft der Elektrizität eine Rolle spielt, da Strom, der mit fossilen Brennstoffen produziert wurde, die Umwelt stärker belastet als Solarstrom oder Strom aus Wasserkraft.

Und schliesslich stellte Christian Bach, Leiter der Empa-Abteilung «Verbrennungsmotoren», verschiedene Ansätze zur effizienten CO2-Reduktion vor. Bach vertrat den Standpunkt, dass im Mobilitätsmarkt der Zukunft verschiedene Antriebstechnologien nebeneinander existieren werden – je nach Bedürfnis beziehungsweise «Mobilitätstyp»: Elektroautos für den Stadtverkehr, Gashybride für den privaten Langstreckenverkehr und Dieselfahrzeuge für den Schwerverkehr. Zudem zeigte er, dass umweltfreundlichere Lösungen, wie zum Beispiel Gas-Hybrid-Fahrzeuge, in einer «Total-Cost-Of-Ownership»-Betrachtung, nicht teurer als konventionelle Benziner sind.

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