Vorhänge, Jalousien oder Tischdecken, die wie Diamanten funkeln und das ganz ohne aufgeklebte Strass-Steinchen: Das Kompetenzzentrum CC Product & Textiles der Hochschule Luzern hat im KTI-Projekt «Optimum: Strukturfarben auf Textil» zusammen mit Industriepartnern ein neues Verfahren für Textilen entwickelt. «Wir erzeugen Farbeffekte, für die weder teure Farben, noch aufwendige und unökologische Druckverfahren nötig sind», sagt Andrea Weber Marin, Leiterin der Forschungsabteilung an der HSLU. Ihrem Team sei es gelungen, 2D-Hologramme auf Stoffen zu erzeugen, die in Kombination mit einer Lichtquelle besonders hell und farbig leuchten, ähnlich wie ein Kristall.
Der Bund hat das Projekt mit 150 000 Franken unterstützt. Ausschlaggebend für die funkelnden Textilien war eine Entdeckung an der Empa St. Gallen: die Forscher versahen Fasern mit kleinsten Strukturen, wodurch die Stoffe unter Lichteinfall hell strahlten. Um diese Effekte gezielt zu nutzen, entwickelten Forscherinnen und Forscher der Hochschule Luzern, der Hochschule Rapperswil und der Empa die entsprechenden Materialien und Prozesse. Beteiligte Industriepartner waren die Spinnerei Tersuisse Multifils aus Emmenbrücke, die Weberei Keller in Wald, die 3D AG Baar als Herstellerin von holographischen Produkten, die LED-Spezialistin Solderbond aus Elsau sowie das Textilunternehmen Création Baumann aus Langenthal. Wann die ersten funkelnden Vorhänge oder Wandpanels in den Geschäften erhältlich sind, stehe noch nicht fest. René Hauser, Geschäftsführer der 3D AG ist aber zuversichtlich: «Die Herstellung solcher Textilien ist nun technisch in greifbare Nähe gerückt.»
Das CC Product & Textiles der Hochschule Luzern ist spezialisiert auf Forschung im Textildesign und somit einzigartig in der Schweiz. Durch gestalterische Visionen werden zusammen mit technischen Forschungs- und Industriepartnern Innovationen in Maschinen, Materialien und Funktionen realisiert, die zu marktfähigen Produkten führen.