Zündende Idee aus Toggenburger Holz

Ohne die notwendige Hobelmaschine wäre Hans Gislers innovatives Luftkammersystem eine gute Idee auf Papier geblieben. Dank der Unterstützung der Schweizer Berghilfe sind jetzt die Voraussetzungen erfüllt, damit sich die Auftragsbücher der Holzbaufirma Gisler füllen können.

ganterschwil

Vor rund fünf Jahren hatte Unternehmer Hans Gisler die zündende Idee. Er entwickelte ein neues Systemhaus, das nur aus Holz gebaut wird. Der Knackpunkt dabei war die Isolation: «In der Schweiz werden Wände traditionell mit Baumaterialien wie Glas- und Steinwolle, Styropor und Beton isoliert», erklärt der fünffache Familienvater, der selbst aus einer Bauernfamilie mit sieben Geschwistern stammt. Die Lösung, wie auf diese Materialien verzichtet werden kann, war dann förmlich aus der Luft gegriffen. «Wir fräsen kleine, zwei Millimeter dünne Hohlräume in die Holzwände und schliessen sie dann mit einer weiteren Holzschicht luftdicht ab. Dadurch entsteht eine Wärmespeicherung, die drei- bis viermal effektiver ist als die herkömmliche Bauweise», erklärt der Firmenchef begeistert. «Nichts isoliert besser als Luft. Das entwickelte System ist im Grunde genommen genial einfach und entspricht dem Zeitgeist: Zurück zur Natur!»

Am 29.04.2010 gewinnt Hans Gisler mit seinem Schlitzholz Dämmsystem den 1. Rang des Innovationspreis Toggenburg 2010. Die Auszeichnung wurde an der Toggenburger Messe TOM an den Gewinner überreicht.

holz erfindung
Für seine Konstruktion verwendet Hans Gisler sogenanntes Mondholz aus der Region – die Toggenburger Bauern liefern Mondholz. Das Holz wird bei abnehmendem Mond in den Monaten November bis Februar geschlagen und enthält nur wenig Feuchtigkeit. Die Wirksamkeit des Gisler-Holzhaus-Systems ist in der Zwischenzeit durch Tests der ETH Zürich auch wissenschaftlich belegt. Eine Knacknuss war indes die Herstellung der speziellen Holzkonstruktion. «Wir benötigten eine Vierseiten-Hobelmaschine, um überhaupt die Hohlräume ins Holz fräsen und damit unser Produkt auf den Markt bringen zu können», erklärt Hans Gisler. Die Starthilfe durch die Schweizer Berghilfe sei für ihn entscheidend gewesen, betont Gisler, weil die Entwicklung der Dämmlösung bereits hohe Kosten verursacht hatte. Mit dem Beitrag der Schweizer Berghilfe konnte das Projekt startklar gemacht werden. Bis heute wurden diverse Häuser mit dem neuen System gebaut. Und die Zukunftsperspektiven zeigen sich vielversprechend.

Little Black Dress gewinnt STARTUPS.CH AWARDS 2010

Unter dem Label ‚LBD – Little Black Dress’ interpretieren die beiden Designerinnen Eliane Diethelm und Joanna Skoczylas das kleine Schwarze neu.

little black dress
Die Kollektionen bestehen aus atemberaubenden Cocktail- und Abendkleidern sowie aus eleganten Variationen, die dem Alltag einen besonderen Chic verleihen. Natürlich in schwarz und den Farben der Saison. Little Black Dress verarbeitet hochwertige Stoffe aus der Schweiz, Italien und Spanien und produziert ausschliesslich in der Schweiz. An der Josefstrasse 45 in der Stadt Zürich existiert bereits ein Shop. Ziel des jungen Teams ist es, in Zukunft auch im Ausland Fuss in der Modebranche zu fassen. Zunächst sollen aber weitere Boutiquen in der Schweiz eröffnet werden, welche die Kollektion von Little Black Dress verkaufen.

Das Unternehmen gehört in der Deutschschweiz zu den Gewinnern des STARTUPS.CH AWARDS 2010.

Der STARTUPS.CH AWARDS richtet sich ausschliesslich an noch nicht gegründete Startups. Die besten Chancen haben Startups, die mit geringen finanziellen Mitteln starten können (insbesondere Startups aus der Gastronomie-, Dienstleistungs- oder IT-Branche). Mit dem Preisgeld von CHF 50‘000 soll das Projekt grundsätzlich in die Praxis umgesetzt werden können – ohne, dass noch erheblich mehr finanzielle Mittel aufgebracht werden müssen.

Mehr über STARTUPS.CH in dem Land der Erfinder Gastbeitrag von Michele Blasucci lic. iur. HSG, (Geschäftsführer von STARTUPS.CH AG).

Die Accunizer Innovation

Accunizer ist eine handgemachte, praktische Ladetasche aus qualitativ hochwertigem Wollfilz oder Leder. Diese Tasche erlaubt Ihnen die sichere Aufbewahrung Ihrer zu ladenden elektronischen Kleingeräte. Handys, iPods, MP3 oder sogar kleine Digitalkameras können so während des Aufladens elegant und sicher verstaut werden.

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Die Ladetasche ist einfach zu nutzen.
Das Netzteil durch das Loch mit der Steckdose verbinden.
Das aufzuladende Gerät, zusammen mit dem Kabel, in der Tasche verstauen.

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Accunizer ist eine Miniunternehmung der Kantonschule Wohlen. Ende Oktober 2009 wurde sie von sechs SchülerInnen gegründet und wird ein Jahr weitergeführt. Ziel ist es, ein Produkt zu entwickeln, zu produzieren und erfolgreich auf den Markt zu bringen. Somit erhalten Sie wertvolle Einblicke in die Geschäftswelt.
Das Projekt wird vom Dachverband Young Enterprise Switzerland (YES) geleitet, einer gesamt schweizerischen Non-Profit-Organisation.
Es existiert auch eine Accunizer Facebook Gruppe.

Daniel Loss mit Marcel Benoist Preis 2010 ausgezeichnet

Der Rat der Marcel Benoist Stiftung hat den Marcel Benoist Preis 2010, den wichtigsten Wissenschaftspreis der Schweiz, dem Theoretischen Physiker Daniel Loss von der Universität Basel zugesprochen. Er wird ausgezeichnet für seine bahnbrechenden Arbeiten zur Physik des Quantencomputers. Professor Loss wird den Preis am 25. November in einer feierlichen Zeremonie an der Universität Basel entgegen nehmen dürfen. Der Preis wird von Bundesrat Didier Burkhalter, dem Vorsteher des Eidgenössischen Departements des Innern und Präsidenten der Marcel Benoist Stiftung übergeben.

Daniel Loss

Daniel Loss

Loss befasst sich mit Quantenphänomen in magnetischen und elektronischen Nanosystemen und ist ein führender Experte auf dem Gebiet der Quanteninformation und Festkörperphysik. In einer Reihe von bahnbrechenden Arbeiten haben Loss und Mitarbeiter ein Konzept zur Realisierung eines Quantencomputers vorgeschlagen, das heisst ein Superrechner, der Probleme, die heute als praktisch unlösbar gelten, effizient lösen könnte. Die Arbeiten von Loss und seinem Basler Team sind weltweit auf grosses Interesse gestossen und haben eine regelrechte Flut von Experimenten ausgelöst, die diese Theorien in bemerkenswerter Weise bestätigt haben.

Loss ist Direktor des 2005 gegründeten „Center for Quantum Computing and Quantum Coherence (QC2)“ in Basel, das heute als eines der weltweit führenden Forschungszentren im Bereich der Quanteninformation und Festkörperphysik gilt. Loss ist zudem Co-Direktor des Swiss National Center of Competence and Research (NCCR) in Nanoscale Science an der Universität Basel, und war mehrmals Vorsteher des Departements Physik.

Die Vielfalt von Loss’ Forschungsarbeiten ist bemerkenswert und umfasst neben Quantencomputing weitere Gebiete der Quantentheorie des Festkörpers. Stichworte hierzu sind Spintronics- d.h. Spin- und Transportphysik in ungeordneten Halbleitern mit relativistischen Spin-Bahn-Effekten-, Kernspins und Elektron-Wechselwirkung in niedrig-dimensionalen Quantensystemen, sowie magnetische Moleküle und Nanomagnetismus. Auch hier hat Loss mit seinem Team vielbeachtete Beiträge geleistet, was sich auch in den ausserordentlich hohen Zitationsraten seiner Publikationen niederschlägt. Loss gehört zudem zu den weltweit höchstzitierten Physikern, und ist ein vielgefragter Sprecher an internationalen Konferenzen.

Der als „schweizerischer Nobelpreis“ bezeichnete Marcel Benoist Preis zeichnet seit 1920 jedes Jahr in der Schweiz etablierte Wissenschaftler für ihre bedeutenden Arbeiten und deren Auswirkung auf das menschliche Leben aus. Und wie von mir bereits berichtet lancieren Marcel Benoist Stiftung und Schweizer Jugend forscht neues gemeinsames Projekt.

Bundesrat Didier Burkhalter, Präsident der Marcel Benoist Stiftung und Vorsteher des Eidgenössischen Departements des Innern, wird Professor Daniel Loss die Auszeichnung am Donnerstag, 25. November 2010, anlässlich einer öffentlichen Feier an der Universität Basel überreichen.

Granomax gewinnt Automechanika Innovation Award 2010

Die Birchmeier Sprühtechnik AG, Stetten (CH), hat mit ihrem neuen Granulatstreuer Granomax 5 den diesjährigen Automechanika Innovation Award in der Kategorie: Service Station & Car Wash gewonnen. Die Schweizer gewannen den renommierten Award damit zum dritten Mal in Folge.

Foto: Birchmeier

Foto: Birchmeier

Die Schweiz hat sich an die Spitze getüftelt. Im Innovationsbereich sind die Eidgenossen laut dem „Europäischen Innovations-Anzeiger 2009“ (EIS 2009) das führende Land in Europa. Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl registriert kein anderes europäisches Land so viele geschützte Patente und Markenzeichen wie die Schweiz. Die Birchmeier Sprühtechnik AG aus dem schweizerischen Stetten steht quasi exemplarisch für diesen Innovationsgeist.

Mitte September hat man zum dritten Mal in Folge den „Automechanika Innovation Award“ der gleichnamigen Messe in Frankfurt gewonnen. In der Kategorie „Service Station & Car Wash“ errang der neue Granulatstreuer Granomax 5 die begehrte Auszeichnung für herausragende technische Entwicklungen und Produkt-Innovationen. Der seit 1996 bestehende und international anerkannte Innovationspreis wird in insgesamt neun Kategorien vergeben.

Der Granomax 5 ist ein völlig neuartiger Handstreuer, um rieselfähige Granulate auf kleine bis mittlere Flächen gleichmässig und dosiert auszubringen.

Befüllen, tragen, dosieren und streuen sind reduziert auf eine sehr einfache Handhabung. Das Streuergebnis scheut keinen Vergleich.Tragen und Streuen sind so kombiniert, dass einfachstes Arbeiten in verschiedensten Anwendungspositionen möglich ist. Feiner Sand, Salz, Ölbinder, grober Split oder Granulat (bis ca. 4mm Körnung) können mit gleichmässigem Streubild und exaktem Durchfluss ausgebracht werden. Möglich ist eine Streubreite bis 2m.
Granomax
Bei Birchmeier ist man besonders stolz darauf, den Award bereits zum dritten Mal in Folge gewonnen zu haben. 2006 erlangte die innovative Sprühflasche Foxy Plus und 2008 der neuartige Kanister mit der besonderen Dosierfunktion, Rapidon 6, den renommierten Award der Automechanika.

Jürg Zwahlen, Inhaber der Birchmeier AG, betonte, dass der jüngste Award für den Granomax 5 für ihn und das ganze Team Birchmeier ein weiterer großer Ansporn seien, auch zukünftig innovative Lösungen zu entwickeln und mit Schweizer Qualität zu überzeugen.

DESIGNGUT – schön gestaltet, schonend produziert

DESIGNGUT ist eine Designmesse in Winterthur, die vom 1. bis zum 3. Oktober 2010 stattgefunden hat. Ihr Claim heisst: schön gestaltet, schonend produziert. Dies liegt im Trend, was aktuelle Schlagworte wie Ökoschick oder Slow Design zeigen. Die Aussteller sind Designschaffende aus den Bereichen Mode, Accessoires, Schmuck, Keramik und Möbeldesign aus der Schweiz. Sie fertigen Objekte, die einerseits eine hohe Design- und Materialqualität aufweisen und möglichst nachhaltig produziert werden. Ziel der DESIGNGUT ist es, jungen Designern eine attraktive Plattform und den direkten Kontakt zum Publikum zu bieten. So wird nicht nur die Designszene unterstützt, sondern es profitieren auch die zahlreichen einheimischen Zulieferfirmen und Produktionsstätten.

designgut
Der Begriff Nachhaltigkeit ist breit und umfasst viele unterschiedliche Kriterien. Die Entscheidung, ob und wie nachhaltig ein Produkt ist, fällt deshalb nicht leicht. Deshalb setzen wir auf Produktdeklaration. Dabei machen die Aussteller detaillierte Angaben über Materialherkunft, Produktionsstandort, Produktionsweise und über allgemeine Kriterien ihrer Kollektionen. Die Besucher finden an der DESIGNGUT somit erstmals hochwertige Objekte mit exakter Produktdeklaration, die direkt am Stand ersichtlich ist.

Unter den Austeller sind so namhafte Labels wie beispielsweise der Tösstaler Edelschreiner Tossa , die Modemacherin Ida Gut oder das exklusive Taschenlabel Griesbach mit ihrer aktuellen Herbst/Winter-Kollektion.

tossa

tossa

coffeebag

coffeebag

brockunst

brockunst

eigenman

eigenman

Schon der erste Messetag war viel versprechend: Kaum waren die Türen zur ersten Designmesse für nachhaltige Produkte geöffnet, war der Saal gut besetzt und die Stimmung gut. „Es kommt mir vor, als hätte es diesen Anlass schon immer gegeben“, brachte Remo Rey von Winterthur Tourismus die Stimmung auf den Punkt. Viel dazu beigetragen hat das Ambiente des Raums, aber auch die edel-schlichten Messestände und natürlich die Aussteller selbst. Auch diese, 36 an der Zahl, zeigten sich überzeugt vom Konzept und vom Publikum. „Es stimmt alles und Casinotheater-Stil ist einzigartig“, sagte Beat Hübscher von Tossa. Rund 2’500 Besucherinnen und Besucher bummelten am schönen Herbstwochenende durch die Halle, liessen sich inspirieren und kauften fleissig.

Initiiert wurde das Projekt von Christina Müller, einer Kennerin der lokalen und schweizerischen Designszene. Die Modedesignerin, Kostümbildnerin und Produktmanagerin führt seit 1996 ihr eigenes Atelier. Unter dem Label Stromline fertigt und vertreibt sie eine eigene Accessoires-Linie. Durch ihre Tätigkeit und ihren Arbeitsort im Sulzerareal, wo zahlreiche kreative Designschaffende eingemietet sind, hat sie über die Jahre wertvolle Kontakte in der lokalen und nationalen Designszene aufgebaut. Designgut hat auch eine eigene Designgut Facebook Fanpage.

Vieleicht kommt die eine oder die andere Innovation auch in den Erfinderladen, welcher auch diverse Produkte wie die Schweizer Lom Loms betreibt.

Lom Loms

Lom Loms

Jobtourist macht Kindheitsträume wahr

Einen Tag lang Pilot oder Stuntman sein: Das Berner Unternehmen Jobtourist macht Kindheitsträume wahr und lässt Leute ihren Traumjob erleben.

Ab morgen, Mittwoch dem 13.10.2010 kann man dank dem Berner Unternehmen jobtourist.net seinen Traumberuf erleben. Fachleute aus verschiedensten Berufen gewähren einen persönlichen Einblick in ihr Umfeld und lassen Kindheitsträume wahr werden.

Die Gründer: Thomas Brüderli und Sophie Everett

Die Gründer: Thomas Brüderli und Sophie Everett

«Wir ermöglichen es den Leuten, jenen Job zu erleben, den sie schon immer mal ausprobieren wollten», so Gründerin Sophie Everett. Auf der Onlineplattform können die sogenannten Jobtouristen Profis buchen, die sich gegen ein Entgelt über die Schulter blicken lassen. Es gehe um authentische Erlebnisse in verschiedenen Berufsfeldern ohne geplanten Karrierewechsel, so Everett.

Zur Lancierung der Onlineplattform jobtourist.net versteigern die Gründer fünf exklusive Jobtours – so heissen die Schnuppertage für Erwachsene.
Jeder ab 18 Jahren kann auf jobtourist.net mitbieten. Zu ersteigern gibt es eine Jobtour beim Archäologischen Dienst des Kantons Bern oder ein Stuntman zeigt die korrekte Sprungtechnik vom Kran; ein Hotelier erklärt die Kunst des Gastgebens, der Chefgestalter von Loeb gibt Einblick in die dekorative Weihnachtswelt und ein Sternekoch verrät seine kulinarischen Kniffe. Der Erlös aus den Versteigerungen wird für gute Zwecke gespendet.

jobtourist innovation
Zurzeit kann man Jobtours in 25 verschiedenen Berufen buchen. Die Auswahl reicht vom Lamazüchter über den Käser bis zum Schreiner oder Tätowierer. „Wir wünschen uns zahlreiche weitere Fachleute aus verschiedensten Branchen, die ihren Job mit Leidenschaft ausüben und ihre Arbeit gerne jemandem zeigen“, so Thomas Brüderli, Gründungsmitglied von jobtourist.net. Die Aufschaltung eines Profils dauert rund 20 Minuten und ist kostenlos. Eine kleine Kommission wird nur für durchgeführte Jobtours erhoben. Der Confiseur Eric Baumann aus Zürich auf die Frage, weshalb er bei jobtourist.net mitmacht: „Die Idee hat mich auf Anhieb begeistert, denn ich bin selbst ein sehr interessierter Mensch und Jobtourismus öffnet Türen zu Erfahrungen, die sonst nicht so einfach zugänglich sind.“

Die europaweit einzigartige Jobtourismus Plattform wird vom Verein jobtourist.net mit drei Gründungsmitgliedern und Sitz in Bern betrieben. Die jungen Gründer sehen in ihrer Vision auch internationalen Jobtourismus vor.

Zurzeit suchen die Jungunternehmer noch mehr Jobcoaches, die Jobtourismus als gute Idee, bereicherndes Element im Arbeitsalltag und neue Einkommensquelle erachten. Hier zur Anmeldung. Die Onlineplatform hat auch eine Facebook Fan Gruppe.

Hang ist eine schweizer Erfindung

Das Hang ist ein Musikinstrument. Es besteht aus zwei miteinander verklebten Halbkugelsegmenten aus gehärtetem Stahlblech. Auf der oberen Halbschale befinden sich Tonfelder, die – ähnlich wie bei der Steel Pan – mit Hämmern ins Blech eingearbeitet sind. Nein, es ist nicht aus Nepal, Indien oder China, das Hang ist eine schweizer Innovation.

hang erfindung

Das Hang gab es anfangs in verschiedenen Tonlagen und Tonarten und das Instrument wurde dazu entwickelt, mit den Händen gespielt zu werden, was den Namen ergab: Hang ist Berndeutsch für Hand.
Die Spielweise des Hang ist vielfältig und stark individuell geprägt. Beim Spielen kann die ganze Hand verwendet werden: Finger, Daumen, Handfläche und Handwurzel dienen dem Hervorrufen der Klänge.

Das Instrument wurde im Jahr 2000 von den schweizern Felix Rohner und Sabina Schärer in Bern erfunden und seither ständig weiterentwickelt und natürlich patentiert. Es wird ausschließlich von ihnen in ihrer Firma PANArt Hangbau AG gebaut und vertrieben. Die derzeit (2010) gebaute Version des Instruments ist das Freie Integrale Hang.

Felix Rohner und Sabina Schärer haben wiederholt darauf hingewiesen, dass das Hang nicht als Trommel missverstanden werden darf: „Wir bauen keine Schlaginstrumente, keine Handpans und auch keine Hang Drums. Trommeln ist eine andere Sprache.“

Hangmusik entführt den Zuhörer in eine mystische Welt aus Klangzauber. Feinfühlige Menschen können die Töne im ganzen Körper wahrnehmen. Obwohl das Instrument noch relativ jung ist, hat der Hang-Klang etwas altes und archaisches an sich, als ob er nicht neu-entdeckt sondern wieder-entdeckt worden ist. dafür gibt es bereits eigenes Forum und ein Blog.

Schweizer Forscher senken Stromverbrauch von Kühlschränken

Kühlschränke verbrauchen in Europa, je nach Quelle, 14% – 20% der elektrischen Energie in Haushalten. Schon eine geringe Energieeinsparung der Kühlgeräte hat global gesehen einen signifikanten Einfluss auf die Umwelt. Die ca. 6 Millionen Kühlgeräte in der Schweiz verbrauchen etwa 2500 GWh/a. Zum Vergleich: das Kernkraftwerk Beznau-1 produziert 3000 GWh/a. Man kann also sagen, dass ein kleines Schweizer AKW lediglich für alle Kühlgeräte zuständig ist!

Über 6 Millionen Kühl- und Gefriergeräte sind in der Schweiz in Betrieb und verbrauchen jedes Jahr rund 2,5 Milliarden Kilowattstunden Strom. Das entspricht etwa 4 Prozent des gesamten Schweizer Stromverbrauchs. Ein Schweizer Forschungsprojekt, das vom Bundesamt für Energie im Rahmen seiner Energieforschungsprogramme unterstützt wurde, zeigt, wie dieser Anteil künftig drastisch sinken könnte: Eine neue Generation von Energiespar-Kühlschränken steht in den Startlöchern.

kühlschrank innovation
Bereits heute sind sehr energieeffiziente Kühlschränke auf dem Markt und dank der Energieetikette leicht erkennbar. Die Energieetikette unterteilt die Geräte in die Effizienzkategorien A bis G. Die energiesparendsten Kühlschränke sind heute sogar mit A++ ausgezeichnet und verbrauchen nur noch rund halb soviel Strom wie Kühlschränke der Energieklasse A. Würden auf einen Schlag alle 6 Millionen Kühlschränke durch die heute erhältlichen A++ Bestgeräte ersetzt, könnten rund 1,25 Milliarden Kilowattstunden Strom eingespart werden.

Es geht aber noch besser! Das zeigt ein Forschungsprojekt der schweizerischen Firma awtec AG für Technologie und Innovation in Zürich. Die Forscher konnten nachweisen, dass mit einer einfachen technischen Modifikation ein A++- Serienmodell um knapp einen Drittel sparsamer wird. Hochgerecht auf alle Schweizer Kühl- und Gefriergeräte könnten auf diese Weise zusätzlich 400 Millionen Kilowattstunden Strom eingespart werden. Im Vergleich zu heute würden die 6 Millionen Kühlschränke dann zusammen nur noch 850 Millionen Kilowattstunden Strom verbrauchen. Die Einsparung gegenüber heute entspricht dem Stromverbrauch der Stadt Basel!

Der Kühlkreislauf der heute handelsüblichen Kühlschränke wird mit einem Kompressor mit fixer Drehzahl angetrieben. Dieser wird über ein Thermostat gesteuert und je nach Temperatur immer wieder ein- oder ausgeschaltet. Auf diese Weise läuft der Kompressor nur während einem Viertel der Zeit, also nur 6 von 24 Stunden. Die zahlreichen Anlaufzyklen und die hohe Drehzahl sind energieintensiv und sorgen für einen ineffizienten Betrieb.

Die Lösung liegt im Kompressor. Die awtec AG setzt einen Kompressor mit variabler statt fixer Drehzahl ein. Dieser kann mit wesentlich tieferen Drehzahlen betrieben werden, dafür aber zu 90% der Zeit laufen, also rund 22 von 24 Stunden. Die Tests haben gezeigt, dass die Energieeinsparung umso grösser wird, je länger der Kompressor läuft. Auf diese Weise kann der Stromverbrauch des A++-Kühlschranks um bis zu 27%, also um knapp einen Drittel gesenkt werden.

Die awtec AG weist in ihrem Forschungsprojekt nach, wie wirkungsvoll aber dennoch einfach diese technische Modifikation ist, da die nötige Kompressortechnologie heute schon auf dem Markt verfügbar ist, bisher aber nicht in dieser Weise für Haushaltsgeräte eingesetzt wurde.
Sparsamer und leiser

Die zusätzliche Stromeinsparung gegenüber den heute erhältlichen A++ Bestgeräten bringt den Konsumentinnen und Konsumenten über die Lebensdauer eines Kühlschranks (15 Jahre) zwar „nur“ eine Einsparung von rund 100 Franken an Stromkosten. Hochgerechnet auf die ganze Schweiz entlastet sie das Budget der Haushalte aber immerhin um ganze 600 Millionen Franken. Ein weiteres Plus des drehzahlgeregelten Kompressors ist zudem, dass er im Normalbetrieb wesentlich weniger Lärm verursacht. Die neue Kühlschrankgeneration wird also nicht nur sparsamer sondern auch leiser.

Das Bundesamt für Energie hat die Arbeiten der awtec AG im Rahmen des Forschungsprogramms Elektrizitätstechnologien und -anwendungen unterstützt. Der ewz Stromsparfonds leistete eine Kofinanzierung. In einer nächsten Phase sollen die Ergebnisse des Forschungsprojekts in Zusammenarbeit mit einem Kühlgerätehersteller weiterentwickelt und erste Geräte zur Marktreife gebracht werden. Die Entwickler rechnen damit, dass dabei das Einsparpotenzial durch weitere Optimierungsmassnahmen sogar noch erhöht werden kann.

Adresse für Rückfragen:
Roland Brüniger, BFE-Programmleiter Elektrizitätstechnologien und -Anwendungen,
Tel. 044 760 00 66
Dr. Adrian Burri, Partner awtec AG, 044 307 40 19

Schweizer Reanimationsgerät wird Dritter – James Dyson Award 2010: internationales Finale

Der Reanimationsautomat REAX von Lars Imhof aus Wädenswil und Marc Binder aus Baldigen hat beim internationalen Finale des James Dyson Award den starken dritten Platz erreicht. Dabei hat sich REAX weltweit gegen über 500 eingereichte Projekte durchgesetzt. Dank dem Reanimationsgerät erhalten Sanitäter im Ernstfall zusätzlich wertvolle Zeit für die Versorgung der Patienten. Den diesjährigen Studentenpreis hat der bis zu 150 Meter weit schiessbare Rettungsring Longreach von Samuel Adeloju aus Sydney gewonnen.

Die im September 2010 frisch graduierten Industrial Designer Lars Imhof (30) aus Wädenswil und Marc Binder (27) aus Baldingen haben mit dem Reanimationsautomat REAX den dritten Platz beim James Dyson Award erreicht. Zum ersten Mal in der achtjährigen Geschichte des Stu-dentenpreises hat es ein Schweizer Projekt aufs internationale Podest geschafft. Dabei hat sich REAX gegen über 500 Einreichungen weltweit durchgesetzt und ist das bestplatzierte europäi-sche Projekt.
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REAX ist im Rahmen der Diplomarbeit von Lars Imhof und Marc Binder an der Fachhochschule Nordwestschweiz, am Institut Industrial Design, entstanden. Die Abschlussarbeit hat die Höchstnote 6 erhalten und zählt zu den besten des Jahrgangs. Auch weil sie sich eines aktuellen Themas annimmt.

Im Kampf um Leben und Tod sind für Sanitäter oft Sekunden entscheidend. Hier leistet der Re-animationsautomat REAX von Lars Imhof (kniend) und Marc Binder einen wichtigen Beitrag.

Im Kampf um Leben und Tod sind für Sanitäter oft Sekunden entscheidend. Hier leistet der Re-animationsautomat REAX von Lars Imhof (kniend) und Marc Binder einen wichtigen Beitrag.

Denn Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall) sind die häufigste Todesursache in Industrienationen. In der Schweiz stirbt jährlich jede Dritte Person daran. Diese Erkenntnis hat die beiden Erfinder motiviert, ihre Diplomarbeit im Zeichen der Lebensrettung über einen automatischen Reanimationsvorgang zu schreiben. Das primäre Ziel einer Reanimation ist die Erhaltung der Hirnfunktionen. Dazu muss das Gehirn des Patienten während eines Herzstill-standes mit Sauerstoff versorgt werden. Lars Imhof und Marc Binder haben ein Reanimationsge-rät entwickelt, das auf der Theorie des Thoraxpumpmechanismus basiert. Das Herz spielt bei der Reanimation demnach nur eine untergeordnete Rolle, weil Gefässe wie Lunge oder Leber einen grossen Teil an Blutreserve beinhalten.

REAX komprimiert in regelmässigen Abständen den kompletten Brustkorb und presst das Blut effizienter und gleichmässiger ins Hirn als bei einer manuellen Herzmassage. Die flexible Rü-ckenpartie kann von einer einzelnen Person schnell am Patienten angebracht werden und passt sich dem Oberkörper an. Der Rettungssanitäter ist nicht mehr ausschliesslich mit der Reanima-tion beschäftigt, sondern kann weiterführende Massnahmen ergreifen. Selbst während des Transports in den OP oder bei der Computertomografie läuft die Reanimation weiter. Pneumati-sche Muskeln in der Rückenpartie sorgen für die nötige Kraft und stehen für den zu reanimie-renden Herzmuskel ein. REAX entlastet die Sanitäter bei einer Reanimation physisch und psy-chisch und vermittelt die nötige Sicherheit an der Unfallstelle.

James Dyson sagt zur Schweizer Erfindung: «Ich war beeindruckt, wie Lars und Marc ihre Proto-typen im Designprozess eingesetzt und weiterentwickelt haben. Jeder Schritt brachte sie der Lösung ein Stück näher. Eine würdige Erfindung, die Sanitäter, da bin ich überzeugt, sehr schät-zen werden.»

Lars Imhof und Marc Binder werden im Oktober 2010 im Rahmen eines Workshops den Dyson Hauptsitz in Malmesbury (UK) besuchen. Hierzulande unterstützt sie Dyson in der Kommunika-tion. Zudem hat sich die swiss design association (sda), Partner des James Dyson Award in der Schweiz, spontan dazu bereit erklärt, den Studenten als Anerkennung für ihre Leistung eine Jungmitgliedschaft zu sponsern.

Bazooka-Rettungsring gewinnt James Dyson Award

Der 24-jährige Industrial Designer Samuel Adeloju aus Sydney hat mit der Idee eines ver-schiessbaren Rettungsringes den internationalen James Dyson Award 2010 gewonnen. Seine Erfindung Longreach wurde im Finale vom englischen Erfinder James Dyson zum Siegerprojekt erkoren. Die Idee besticht durch ihre Funktionalität: Eine granatwerferähnliche Vorrichtung schiesst einen Rettungsring bis zu 150 Meter weit. Bei der Berührung mit Wasser dehnt sich dann das Ringprojektil sofort aus. Eine sinnvolle Erfindung, denn gemäss Blausand.de ertrinken jedes Jahr über 20 000 Menschen in Europa. In der Schweiz kommen dem Roten Kreuz zufolge jährlich rund 50 Menschen im Wasser ums Leben.

Longreach von Samuel Adeloju sieht aus wie eine Schusswaffe, rettet aber Ertrinkenden mit einem sich selbst aufblasenden Rettungsringprojektil das Leben.

Longreach von Samuel Adeloju sieht aus wie eine Schusswaffe, rettet aber Ertrinkenden mit einem sich selbst aufblasenden Rettungsringprojektil das Leben.

James Dyson sagt zum Siegerprojekt: «Longreach ist eine intelligente Lösung für ein sehr prä-sentes Problem. Die Funktionalität eines Produktes ist entscheidend, wenn es um das Retten von Leben geht.»

Samuel Adeloju gewinnt eine Siegerprämie von 10 000 Pfund. Seine Fakultät, die Universität von New South Wales, erhält ebenfalls 10 000 Pfund. Samuel Adeloju wird zudem zu einem Work-shop bei der Dyson Forschung und Entwicklung in Malmesbury eingeladen.

Die Idee zu Longreach kam dem smarten Tüftler in der Rekrutenschule, wo er mit Granatwer-fern hantieren musste. Dazu sagt Adeloju: «Nachdem ich die Antriebstechnik von Granatwerfern verstanden hatte, machte ich mich an die Arbeit, eine Chemikalie zu finden, die sich im Wasser in 15 Sekunden ausdehnt. Nach vier Monaten Testen hatte ich das Konzept von Longreach entwi-ckelt. Der Gewinn des James Dyson Award ermöglicht es mir jetzt, einen Prototypen zu entwi-ckeln und mit Tests fortzufahren.»

Zweiter Platz für Rettungsboot mit automatischer Wasseraufbereitung

Kimberley Hoffman, 29, von der Academy of Art University in Kalifornien hat mit ihrer Erfin-dung SeaKettle eine Hilfe für Menschen in Seenot konzipiert. Die innovative Wasserrettungskap-sel nutzt das Sonnenlicht, um Wasser zu destillieren, und ermöglicht so in Seenot geratenen Per-sonen das wochenlange Überleben im Rettungsboot auf dem Meer. Kimberley bezog ihre Inspi-ration aus Geschichten von gestrandeten Menschen, die zwar das Unglück überlebten, dann aber verdurstet sind. Kimberley Hoffman hat mit SeaKettle einen Weg gefunden, Menschenleben zu retten, und so verdient den zweiten Platz beim James Dyson Award erreicht.

Das Rettungsboot Sea Kettle von Kimberley Hoffman erzeugt selber Trinkwasser für Personen in Seenot.

Das Rettungsboot Sea Kettle von Kimberley Hoffman erzeugt selber Trinkwasser für Personen in Seenot.

Über den James Dyson Award

Beim James Dyson Award können Studierende weltweit ihre Projekte auf der Internetplattform www.jamesdysonaward.org anmelden. Dort präsentieren die Teilnehmenden die Erfindungen mittels Video-, Bild- und Textdateien. Auf der Seite können Interessierte auch jederzeit die weltweit eingereichten Projekte einsehen. Es werden jeweils ein nationaler Gewinner und bis zu zehn Finalisten aus den Teilnehmerländern für das internationale Finale bestimmt. Im Finale bestimmt eine internationale Jury bis zu 15 Projekte, die dann James Dyson für den endgültigen Entscheid (Plätze eins bis drei) vorgelegt werden.

In der Schweiz ist der achte James Dyson Award in Zusammenarbeit mit der swiss design association (sda) verliehen worden. Am 14. Juli 2010 hat die nationale Jury aus 33 eingereichten Schweizer Projekten aus den Bereichen Industrie- und Produktdesign das beste nationale Projekt (Innenraumkomposter von Liliane Funke aus Thun) ermittelt und zehn Projekte für das internationale Finale weitergereicht. Die Schweizer Jury setzte sich zusammen aus Urs Honegger (Redaktor «Hochparterre»), Nicole Kind (Leiterin Industrial Design an der Zürcher Hochschule der Künste), Prof. Gregor Naef (Präsident der swiss design association, Dozent an der Fachhoch-schule Nordwestschweiz) und Peter Schweizer (Geschäftsführer Methosys GmbH).

Der James Dyson Award wird international durch die James Dyson Foundation verliehen, die damit innovative Studenten weltweit unterstützt. Der Award ist die Chance für junge Designer und Designerinnen, auf nationaler und internationaler Ebene entdeckt zu werden und erste Er-fahrungen im Wettbewerbsgeschäft zu sammeln.

Youtube-Filme zum internationalen Finale des James Dyson Award 2010:

3. Platz, REAX aus der Schweiz und dazu das Video.

1. Platz, Longreach
2. Platz, SeaKettle